Biogas ist eine der effizientesten regenerativen Energiearten. In den letzten Jahren stieg der Einsatz der Biogastechnologie. Dennoch ist Biogas der Öffentlichkeit meist weniger bekannt als Solar- und Windenergie.
Hier geben wir Antworten auf Fragen rund um das Thema Biogas:
Wie macht man Biogas?
Biogas wird durch Vergärung gewonnen. REGAS nutzt als Ausgangsmaterial im Gegensatz zu vielen anderen Biogaserzeugern ausschließlich gezielt angebaute Energiepflanzen. Die REGAS verarbeitet ausschließlich nachwachsende Rohstoffe. Daher ist die Landwirtschaft der Partner für die Produktion von Biogas.
Biogas entsteht durch dieselben biologischen Prozesse wie Erdgas - allerdings in wesentlich kürzerer Zeit.
Bei der Entstehung von Biogas sind anaerobe, also ohne Sauerstoff lebende, Mikroorganismen beteiligt. Sie sind für den Faulungsprozess zuständig, zerlegen Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate, bringen alles zum Gären und wandeln die säurehaltige Masse schließlich in Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff um. In Biogasanlagen macht man sich diesen natürlichen, biologischen Prozess zunutze: Unter kontrollierten und optimierten Bedingungen entsteht aus nachwachsenden Rohstoffen durch mehrstufige mikrobielle Abbaureaktionen ein Gasgemisch, das sogenannte Biogas. Es besteht zu etwa 50 bis 70 Prozent aus Methan (CH4). Der Rest ist überwiegend Kohlendioxid (CO2) mit Spuren von Schwefelwasserstoff und Stickstoff (N2). Vor der technischen Nutzung werden dem Biogas unerwünschte Bestandteile entzogen.
Wie effizient kann Biogas genutzt werden?
Biogas ist ein Multitalent zukünftiger Energieversorgung. Bevorzugt wird Biogas in Blockheizkraftwerken (BHKW) verwendet, um Strom und Wärme zu erzeugen. Um 8.000 Kilowattstunden (kWh) Strom zu produzieren, muss zum Beispiel ein Hektar Gras (zwei Fußballfelder) zu Biogas vergoren und im BHKW verstromt werden. Diese Menge reicht aus, um ca. zwei bis drei Haushalte mit jeweils zwei bis drei Personen ein Jahr lang vollständig mit Strom zu versorgen. Wird die im BHKW entstandene Wärme genutzt, erhöht sich der Wirkungsgrad der Energieausbeute erheblich. Die Nutzung dieser Wärme ist für die verschiedensten Kunden interessant. Es können Wohn- und Betriebsräume, öffentliche Einrichtungen, Krankenhäuser, Schulen, Turnhallen sowie Schwimmbäder beheizt werden. In Kälte-Adsorptions-Maschinen gewährleistet Biogas auch Klimatisierungskonzepte für Räume oder versorgt Gartenbaubetriebe mit Wärme und Kohlendioxid.
Der Vorteil von Biogas und Bioenergie generell gegenüber anderen erneuerbaren Energien wie Windkraft und Strom aus Solarzellen ist die weitgehende Unabhängigkeit von Wetterverhältnissen, von der Tages- und Jahreszeit.
Weil die Eigenschaften des Biogases denen des Erdgases gleichen, kann es nach erfolgter Aufbereitung über die bestehende Erdgasleitungen an Haushalte weitergeleitet werden. Über das Erdgasnetz steht das Biogas darüber hinaus als Kraftstoff für Erdgasautos zur Verfügung.
Wie umweltfreundlich ist die Erzeugung von Biogas?
Die Kohlendioxidbilanz der Energiegewinnung aus Biogas ist neutral, da bei der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid anfällt, wie die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. Dadurch haben Biogasanlagen im Jahr 2007 insgesamt 9 Millionen Tonnen klimaschädliche Kohlendioxidemissionen vermieden, die sonst aus fossilen Energieträgern freigesetzt worden wären.
Auch der Nährstoffkreislauf ist geschlossen: Nährstoffe, die dem Boden durch den Anbau von Energiepflanzen zur direkten Verwendung in der Biogasanlage entzogen wurden, werden zurückgeführt. Denn die Gärreste werden als Düngemittel wieder auf den Feldern verteilt. Durch diese Kreislaufwirtschaft steht ein hochwertiger Dünger zur Verfügung, der es ermöglicht, die Menge an zugekauften Düngemitteln zu reduzieren.
Gehen von Biogasanlagen Geruchsbelästigungen aus?
In den Biogasanlagen der REGAS werden pflanzliche Stoffe wie Grassilage und Mais vergoren. Bei diesem Prozess selber entstehen keine Geruchsemissionen. Die Fermentation in der Biogasanlage erfolgt in einem geschlossenen System. Ein Austritt von Gasen oder Gerüchen aus den Fermentern ist im Normalfall ausgeschlossen.
Die einzig relevante Geruchsquelle kann das Fahrsilo sein, in dem die frisch gehäckselten Pflanzen gelagert werden. Das Silo wird luftdicht verschlossen, damit das Pflanzenmaterial nicht verschimmelt. Lediglich zur Entnahme des Materials wird das Lager an der Anschnittkante geöffnet. Bei der Endlagerung des ausgegorenen Substrats entstehen keine Gerüche, denn die Geruch tragenden Inhaltsstoffe werden während des Verarbeitungsprozess in der Anlage abgebaut.
Die geruchsneutralen mineralischen Inhaltsstoffe und Spurenelemente bleiben hingegen im Gärrest enthalten. Dieser wird zur Schließung der Nährstoffkette als Dünger auf die Felder ausgebracht.
Gehen von Biogasanlagen Geräuschbelästigungen aus?
Nein. In der Anlage finden lediglich biologische Prozesse statt, die durch das im Inneren arbeitende Rührwerk des Fermenters angeregt werden.
Schafft der Bau von Biogasanlagen Monokulturen?
Nein. Der landwirtschaftliche Anbau von Energiepflanzen erfolgt genauso wie der Anbau von Nahrungsmitteln nach allgemein anerkannten Regeln. Die Einhaltung dieser Regeln wird durch die zuständigen Behörden überwacht. Mit der Aufnahme von Energiepflanzen in den Anbau werden von den Landwirten zusätzliche Pflanzen in die bestehende Fruchtfolge integriert. Positiver Nebeneffekt ist, dass die Bodenfruchtbarkeit verbessert sowie der Befall durch unerwünschte Beikräuter und Schädlinge reduziert werden. Das Spektrum der Energiepflanzen wird sich in den nächsten Jahren noch wesentlich erweitern.
Erhöhen Biogasanlagen das Verkehrsaufkommen?
Biogasanlagen erfordern eine gewisse Logistik, um die Biomasse heran zu schaffen und die Gärreste auf die landwirtschaftlichen Flächen auszubringen. Beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen konzentriert sich das Verkehrsaufkommen der Anlieferung auf wenige Wochen Erntezeit im Jahr.
Dieses Verkehrsaufkommen ist aber mit der klassischen Landwirtschaft, bei der die Ernte eingebracht und die Felder gedüngt werden müssen, vergleichbar. Das Verkehrsaufkommen verlagert sich jedoch. Durch die neuen Anbausysteme wie zum Beispiel die Zwei-Kultur-Nutzung tragen Biogasanlagen dazu bei, die Verkehrs- und Arbeitsspitzen in der Landwirtschaft auszugleichen.
Regionale Vorteile
Bei der Produktion von Biogas werden die Hälfte bis zwei Drittel der Leistungen vor Ort erbracht. Das schafft Arbeitsplätze in der Region und bietet heimische Wertschöpfungsketten von der Quelle bis zum Verbraucher. Einig sind sich die Verantwortlichen vor allem darin, dass die heimischen Landwirte als Partner eine bedeutende Rolle spielen werden.